Was ist eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit?
Definition und Aufgaben
Die externe Fachkraft für Arbeitssicherheit, oft auch als Sicherheitsfachkraft oder SiFa bezeichnet, ist eine qualifizierte Person, die Unternehmen bei der Gewährleistung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unterstützt. Ihr Hauptziel ist es, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Unfälle und gesundheitliche Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz zu vermeiden. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen, die Überwachung der Einhaltung von Vorschriften sowie die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden bezüglich sicherheitsrelevanter Themen.
Rechtliche Grundlagen
Die Tätigkeit als externe Fachkraft für Arbeitssicherheit basiert auf verschiedenen gesetzlichen Vorgaben, insbesondere dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und den Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Diese Regelungen verpflichten Arbeitgeber dazu, Sicherheitsfachkräfte zu bestellen, wenn bestimmte Unternehmensgrößen oder -tätigkeiten gegeben sind. Externe Fachkräfte bringen nicht nur das notwendige Fachwissen mit, sondern auch die Verpflichtung zur regelmäßigen Weiterbildung und Anpassung an aktuelle gesetzliche Änderungen.
Unterschiede zu internen Fachkräften
Der Hauptunterschied zwischen internen und externen Fachkräften für Arbeitssicherheit liegt in der vertraglichen Bindung und der Art ihrer Anstellung. Interne Fachkräfte sind meist fest angestellt und machen die Sicherheit zu einem Teil ihrer täglichen Aufgaben. Sie kennen das Unternehmen und die spezifischen Arbeitsbedingungen in der Regel intensiver. Externe Fachkräfte hingegen bieten ihre Expertise auf einer Vertragsbasis an und sind oft flexibler einsetzbar, was einen großen Vorteil für Unternehmen darstellt, die temporäre Unterstützung benötigen. Diese Flexibilität kann besonders in saisonalen oder projektorientierten Geschäftsvorfällen von Vorteil sein.
Vorteile der externen Fachkraft für Arbeitssicherheit
Kosten-Nutzen-Analyse
Eine häufige Überlegung bei der Wahl zwischen internen und externen Fachkräften für Arbeitssicherheit sind die Kosten. Externe Fachkräfte können anfangs teurer erscheinen, jedoch bieten sie oft eine kosteneffiziente Lösung, da Unternehmen keine langfristigen Verpflichtungen in Bezug auf Gehälter, Sozialleistungen und andere betriebliche Aufwendungen eingehen müssen. Unternehmen können die Dienstleistungen nach Bedarf in Anspruch nehmen, was wichtige Einsparungen bringt. Zudem hat die Investition in eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige positive Auswirkungen, da sie helfen kann, Unfälle und damit verbundene Kosten zu reduzieren.
Flexibilität und Fachkompetenz
Die Flexibilität externer Fachkräfte ist ein entscheidender Vorteil. Sie können je nach Bedarf in verschiedenen Unternehmensbereichen eingesetzt werden, ohne dass zusätzliches Personal eingestellt werden muss. Außerdem verfügen sie über umfangreiche Fachkenntnisse und Erfahrungen aus unterschiedlichen Branchen, was sie in die Lage versetzt, individuelle Lösungen zu bieten und Best Practices zu implementieren. Diese Vielfalt an Erfahrungen führt oft zu innovativeren Ansätzen im Bereich Arbeitssicherheit.
Individuelle Anpassung an Unternehmensbedürfnisse
Externe Fachkräfte können ihre Dienstleistungen an die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens anpassen. Das bedeutet, dass sie eine individuelle Analyse der bestehenden Arbeitsbedingungen durchführen und maßgeschneiderte Sicherheitsschulungen und -maßnahmen entwickeln können. Dies sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern fördert auch eine Kultur der Verantwortung und des Bewusstseins für Arbeitssicherheit innerhalb der Belegschaft.
Wie finden Sie die richtige externe Fachkraft?
Kriterien für die Auswahl
Die Auswahl einer geeigneten externen Fachkraft für Arbeitssicherheit sollte sorgfältig erfolgen. Zunächst sind die Qualifikationen und Erfahrungen der Kandidaten zu prüfen. Eine Fachkraft sollte über relevante Zertifizierungen und nachweisbare Erfahrungen in der spezifischen Branche verfügen. Darüber hinaus sind interpersonelle Fähigkeiten entscheidend, da die Fachkraft regelmäßig mit Mitarbeitern kommunizieren und Schulungen durchführen muss.
Bewertungen und Empfehlungen
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl ist die Reputation der Fachkraft oder des Dienstleisters. Empfehlungen von anderen Unternehmen und Bewertungen können ausschlaggebend sein. Hierbei können Online-Plattformen oder Branchenveranstaltungen nützlich sein, um Erfahrungsberichte zu sammeln und potenzielle Kandidaten zu vergleichen.
Bewerbungsprozess und Vertragsgestaltung
Der Bewerbungsprozess sollte strukturiert und transparent sein. Es ist ratsam, ein klar umrissenes Lastenheft zu erstellen, das die wichtigsten Erwartungen und Anforderungen an die externe Fachkraft darlegt. Zudem sollte der Vertrag klare Regelungen zu den Honoraren, den Leistungsumfang sowie zu Kündigungsfristen und Vertraulichkeitsklauseln enthalten.
Die Zusammenarbeit mit der externen Fachkraft erfolgreich gestalten
Kommunikation und Erwartungen klären
Eine klare Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und der externen Fachkraft ist unerlässlich. Zu Beginn der Zusammenarbeit sollten die Erwartungen und Ziele definiert werden. Regelmäßige Meetings zur Fortschrittskontrolle können effektiv dazu beitragen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind und eventuelle Anpassungen frühzeitig vorgenommen werden können.
Regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen
Nach der Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen sollte deren Wirksamkeit kontinuierlich evaluiert werden. Dies kann durch regelmäßige Sicherheitsinspektionen und Beurteilungen von Mitarbeiterfeedback geschehen. Eine ständige Anpassung und Verbesserung der Sicherheitsstrategien ist notwendig, um den sich ändernden Risiken und Bedingungen am Arbeitsplatz gerecht zu werden.
Einbindung der Mitarbeiter in den Prozess
Die Einbindung der Belegschaft in Sicherheitsmaßnahmen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Schulungen und Workshops, die aktiv Mitarbeiter einbeziehen, fördern nicht nur das Sicherheitsbewusstsein, sondern auch die allgemeine Akzeptanz von Arbeitsschutzmaßnahmen. Mitarbeiter, die sich für ihre Sicherheit verantwortlich fühlen, tragen maßgeblich zu einer positiven Sicherheitskultur im Unternehmen bei.
Kosten und Finanzierung der externen Fachkraft für Arbeitssicherheit
Durchschnittliche Honorarsätze
Die Kosten für eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit variieren stark, abhängig von der Unternehmensgröße und dem spezifischen Leistungsumfang. Im Durchschnitt können die Stundensätze zwischen 60 und 150 Euro liegen. Einige Dienstleister bieten auch Pauschalpreismodelle an, was Finanzierungsplanungen erleichtert. Es ist wichtig, die Kosten im Voraus zu klären, um späteren Missverständnissen vorzubeugen.
Möglichkeiten der Kostenerstattung
Unternehmen, die externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit beauftragen, können unter bestimmten Voraussetzungen von Förderprogrammen profitieren, z. B. bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Zudem können durch die Senkung von Unfallkosten und die Minimierung von Haftungsrisiken mittel- und langfristig erhebliche Einsparungen erzielt werden.
Langfristige Einsparungen durch Sicherheit
Investitionen in Sicherheit zahlen sich im Lauf der Zeit aus. Ein sicheres Arbeitsumfeld wirkt nicht nur produktivitätssteigernd, sondern reduziert auch Fehltage durch Unfälle oder Erkrankungen. Die Kosten für eine externe Fachkraft sollten daher nicht nur isoliert betrachtet, sondern auch in den Kontext umfassender Einsparungen durch verbesserte Arbeitsbedingungen gestellt werden.